Denny Paulicke (M. Sc. Gesundheits- und Pflegewissenschaften)
Im Verbundprojekt FORMAT arbeitet Denny Paulicke seit Dezember 2016 gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Dr. Karsten Helbig und Julia Voigt unter der Leitung von Dr. Patrick Jahn, Dr. Dietrich Stoevesandt und Prof. Dr. M. Gekle an der Etablierung eines landesweiten Qualifizierungs – und Versorgungsnetzwerkes, das zukunftsträchtige Informations - und Kommunikationstechnologien integriert und sowohl für professionelle Gesundheitsexpert*innen (Ärzt*innen, Pflegefachkräfte, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen) als auch für nicht-professionell Versorgende (z.B. pflegende Angehörige) in der Praxis nachhaltig anwendbar macht. Mithilfe spezialisierter Lehr- und Lernangebote soll so die Qualität der Versorgung von Menschen mit Demenz, Tumorerkrankungen und Herzinsuffizienz sichergestellt und gefördert werden.
Fachliche Weiterqualifizierung für alle Bürger*innen
Im FORMAT-Projekt vereinen sich Fachexpertisen aus der Wirtschaftsinformatik, der Pflegewissenschaft und der (Weiter-) Bildungswissenschaft. Als Doktorand im Promotionsprogramm „Partizipation als Ziel von Pflege und Therapie“ am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stärkt Denny Paulicke die Arbeit im Projekt durch seine didaktische Schwerpunktlegung. So erforscht er anhand qualitativer Interviews und Beobachtungsanalysen Einstellungen älterer Menschen sowie deren pflegenden Angehörigen gegenüber technischen Innovationen in der häuslichen Pflege. Auf diese Weise kann er mit seinen Kolleg*innen passgenaue Weiterbildungskonzepte für diese Zielgruppe konzipieren.
Für die Entwicklung von modularen Lehrangeboten steht das FORMAT-Team eng in Kontakt mit den beiden weiteren Hallenser Verbundprojekten „Demography-oriented Care Nursing“ und „Halle School of Health Care“. Letzteres wird zurzeit als koordinierendes Weiterbildungszentrum für professionell und nicht-professionell pflegende Menschen institutionalisiert und leistet so einen Beitrag zur Öffnung der Hochschulen auch für Bürger*innen ohne akademischen Hintergrund und somit zum Zugang zu evidenzbasierter Gesundheits- und Pflegeinformationen.
Wissenschaft als Anker der praktischen Pflegearbeit
Denny Paulicke versteht es als Mitwirkendender in einem universitären Projekt des Verbundes „Autonomie im Alter“ als seine Aufgabe, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. Durch seine Ausbildung zum Logopäden und seinem Erfahrungswissen aus Forschungsaktivitäten in den Pflegewissenschaften und der Didaktik von Therapiefachberufen ist es für den jungen Wissenschaftler selbstverständlich, diese beiden Bereiche zusammenzudenken und -zuführen. In seiner täglichen Arbeit integriert er im Dialog die verschiedenen Sichtweisen seiner Kolleg*innen. Er erfahre es als Bereicherung „[d]ie Leute hier aus dem SkillsLab zu fragen, die tagtäglich Simulationspatienten und Schauspielpatienten beispielsweise hier als ihre Arbeit haben. Dann nochmal eine Perspektive draufzubringen, also da sind wir sehr […] gut aufgehoben. Von der Wohlfühlatmosphäre her finde ich es total angenehm.“ Vor diesem Hintergrund prägt er den interdisziplinären Charakter des Verbundes AiA entscheidend mit.
„Technische Möglichkeiten für die Menschen nutzen“
Neue Perspektiven für die Pflege der Zukunft
Zurzeit befindet sich das Gebäude, in dem er und seine Kolleg*innen arbeiten, im Umbau. Das geplante FutureCareLab stellt räumliche, technische und soziale Ressourcen zur Verfügung, um Lernende einerseits mit neuen Hilfsmitteln vertraut zu machen und diese andererseits qualifiziert angeleitet für den Umgang mit pflegebedürftigen (älteren) Menschen vorzubereiten. Für Denny Paulicke liegt der Schwerpunkt seiner Arbeit darin, Strategien zu entwickeln, um Anwender*innen dazu anzuregen, sich über den Nutzen von Technik im Pflegealltag bewusst zu werden und diese selbstbestimmt für sich nutzen zu können. Dies sei nur durch zielgruppenangemessene Bildungsprogramme möglich.
In Anbetracht fehlender Fachkräfte in der Pflege und ausgelasteter stationärer Versorgungseinrichtungen für pflegebedürftige ältere Menschen in Sachsen-Anhalt bietet das FORMAT-Team Bürger*innen nachhaltige Lösungen und Hilfestellungen für den Erhalt von Autonomie im Alter.