Was ist Alter(n)? (Ergebnisse aus Förderperiode 1 01/2016-06/2019)
*aus Sicht von Bürger*innen in Sachsen-Anhalt?
Vortrag und Diskussion mit Bürger*innen im Bürgerforum in Wolmirstedt zur Frage "Wie wollt ihr im Alter in Wolmirstedt leben?" | 08.10.2017
Der Wolmirstedter Gesundheitsverein lud am 8.Oktober alle interessierten Bürger*innen zum 1. Bürgerforum ein. Dr. Eich-Krohm und Julia Piel nahmen als Gäste hieran teil und stellten erste Ergebnisse der Lebensweltstudie des Zentralprojektes "Autonomie im Alter" vor. Danach diskutierten die Teilnehmer*innen über ihre Wahrnehmung von Alter(n) in Wolmirstedt und für sie relevante Aspekte im lokalen Setting, die ein selbstbestimmtes Leben im Alter fördern bzw. hemmen. Gemeinsam wurden Ideen für Lösungsansätze gesammelt. Das Bürgerforum soll nun regelmäßig stattfinden. Das Zentralprojekt sieht diese wertvolle Erfahrung des Dialogs mit älteren Menschen als Pilotaktion für die Umsetzung eines partizipativen Forschungsansatzes. Hier finden Sie einen Artikel der Volksstimme (25.10.2017)
Präsentationen der Ergebnisse zur Lebenswelt-Studie im Rahmen des Kongresses "Gemeinsam forschen - gemeinsam lernen" | 05.-07.09.2017 in Lübeck
- Erlebte Autonomie von älteren Menschen in Sachsen-Anhalt, Astrid Eich-Krohm, Daria Schrage, Julia Piel
- Bewältigung von Autonomieverlust aufgrund altersbedingter Einschränkungen bei älteren Paaren: Wie relevant sind Altersstereotype?, Julia Piel, Bernt-Peter Robra
Aging-Quiz bei den Gesundheitstagen 2016
Bereits zum sechsten Mal finden die Magdeburger Gesundheitstage unter dem Motto „Vorbeugen ist besser als Heilen“ sowie dem Leitgedanken „informieren - testen - gesund bleiben“ statt. Traditionell wurden sie auch in diesem Jahr auf dem Messegelände im Elbauenpark vom 17. bis 18. September durchgeführt.
Unter den über 70 Ausstellern präsentierte sich auch die Universitätsmedizin zum mittlerweile vierten Mal mit einem eigenen Stand. Dieser war wie in den Jahren zuvor ein gefragter Anlaufpunkt für die Besucher, um bei Aktionen und Tests mitzumachen, Gespräche mit den Standbetreuern zu gesundheitsrelevanten Themen zu führen und sich über aktuelle Forschungsprojekte zu informieren.
In diesem Zusammenhang wurde seitens Frau Dr. Eich-Krohm vom Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie das Verbundforschungsprojekt „Autonomie im Alter – Modellregion Sachsen-Anhalt“ vorgestellt. Neben diesem Theorieinput konnten Interessierte an einer kleinen Umfrage zum Thema „Autonomes Altern“ teilnehmen. Hierbei wurden den Besucher_innen Fragen zum eigenen Gesundheitszustand, den persönlichen Entwicklungsgewinnen und –verlusten im Alter sowie das Ansehen älterer Menschen in der Gesellschaft gestellt.
19 von den insgesamt 20 befragten Besucher_innen waren zum Zeitpunkt der Befragung über 70 Jahre alt. In etwa die Hälfte von ihnen war jeweils männlich oder weiblich. Von einem tendenziell eher schlechteren Gesundheitszustand im Alter gehen insgesamt 11 der befragten Besucher_innen aus. Nur 5 der Befragten stellen keinen Zusammenhang zwischen Älter werden und gesundheitlichen Einbußen her (s. Abb.1).
Abb.1: Antworten der Besucher_innen
13 der befragten Besucher_innen gaben an, dass Älter werden für sie mit der Realisierung vieler Ideen zusammenhinge (s. Abb.2). Für 4 Besucher_innen traf dies nicht zu.
Abb.2: Antworten der Besucher_innen
Recht unterschiedlich fällt das Antwortverhalten bei der Frage nach der Erweiterung der Fähigkeiten im Prozess des Alterns aus. So gehen insgesamt 7 der befragten 20 Personen davon aus, dass sich ihre Fähigkeiten erweitern, wohingegen 10 Befragte Älter werden nicht mit der Erweiterung von Fähigkeiten verknüpft sehen (s. Abb.3).
Abb.3: Antworten von Besucher_innen
Ein überwiegender Teil der Befragten erkennt das Alter als sehr schöne Lebensphase an. Lediglich drei Personen empfanden dies als weniger zutreffend. Die Besucher_innen wurden in der Umfrage zudem aufgefordert, das Lebensgefühl Alter mit einem konkreten Bild zusammenzubringen. Hierfür standen ihnen folgende vier Bilder zur Verfügung.
Abb.4: Beurteilung der Befragten: Das Alter als gute Lebensphase
Auf Bild 1 ist die Sängerin Tina Turner auf der Bühne in Aktion zu sehen. Bild 2 zeigt einen Teil eines Rollators, der vor einem verschwommenen Hintergrund mit zwei sitzenden Personen, davon eine Dame mit weißem Haar, im Fokus steht. Auf Bild 3 beschäftigen sich ein grauhaariger Mann und eine weißhaarige Frau mit ihren Smartphones und setzen sich im gegenseitigen Austausch vermutlich mit der Technik dieser Alltagsgegenstände auseinander. Schlussendlich wird in Bild 4 eine weißhaarige Frau mit zusammengekniffenen Augen dabei gezeigt, wie sie mit einem Kaugummi eine Blase macht.
Insgesamt 13 Personen können sich mit Bild 3 identifizieren, wohingegen keine der befragten Personen Alter mit Bild 2 assoziieren. Das Bild der agilen Tina Turner auf der Bühne scheint für gleich 4 Befragte als gelungene Identifikationsfläche für den eigenen Lebensstil (s. Abb.5)
- Dailymail 2009
- Infas 2016
- Demografie-Portal 2016
- Punkt Magazin 2013